Ende 1932 kam Herr Bork als Lehrer an die Schule Maulsbach. Er fand schnellen Kontakt mit der Bevölkerung der Schulgemeinde Hirz-Maulsbach und Fiersbach. Er traf sich abends oft mit Nachbarn vor dem Schulhaus. Man diskutierte über alles und dabei kam einer auf den Gedanken: „Herr Lehrer, wir gründen einen Schützenverein! Es soll ein Verein sein, der das Schießen als Sport ansieht, darüber hinaus die Menschen vereint, miteinander verbindet, trotz der verschiedenen Berufe und Interessen. „Herr Bork hatte sich schon viele Jahre dem Schießsport gewidmet. So fand es seine Zustimmung. Für den nächsten Samstag wurde eine Zusammenkunft im Schulsaal vereinbart. Etwa 60 Männer und Jungen wollten Mitglied werden, ein Vorstand wurde gewählt:
- 1. Vorsitzender Lehrer H. Bork, Maulsbach
- 2. Vorsitzender W. Seifen, Fiersbach
- Kassierer H. Werkhausen, Hirzbach
- Schießleiter A. Marenbach, Maulsbach
- Schriftführer der Vorsitzende
Als Schießstand mit Schützenhaus war das Engeschen vorgesehen. Das Gelände dafür – es war Eigentum der Waldinteressentenschaft – wurde auf 99 Jahr zu einem Jahreszins von 1 Reichsmark gepachtet. Nach einem Arbeitsplan kamen die Mitglieder jeden Tag ins Engeschen, um mit Beil, Hacke und Schaufel das Holz zu fällen, das Gelände zu roden und zu planen. Die Stämme, die die Waldinteressentenschaft unentgeltlich zur Verfügung stellte, wurden im Sägewerk Müller in Mehren zu Balken und Brettern für unser Schützenhaus geschnitten. Die Arbeiten nahmen einen so schnellen Fortgang, dass die Einweihung auf den 1. Mai 1933 festgelegt werden konnte.
Zu dem Tag war die Bevölkerung zur Maifeier nach Giershausen aufgerufen worden, doch die Hondschafter meinten, ihre Schützenhauseinweihung ginge vor. Der Tag wurde als Dorffest im Saale Salterberg in Fiersbach feierlich beendet. Der Schießbetrieb konnte beginnen. Jeder aktive Schütze bekam ein Schießbuch, in das jeden Sonntag eine Pflichtübung, 3 Schuss liegend – knieend und stehend freihändig – auf eine 12er Ringscheibe, eingetragen wurde. Auch die Jugend traf sich jede Woche einmal abends bei Spiel und Gesang im Engeschen und gerne erinnert man sich heute noch der schönen Stunden, die man damals noch fern von Hektik und Automatisierung verbrachte.
1934 wurde das 2. Schützenfest im Engeschen, die weiteren Feste 1935, 1937 und 1938 sowie die alljährlichen Winterfeste im Saale Salterberg gefeiert.
Im August 1936 brannte das mit soviel Mühe gebaute Schützenhaus. Von dem Bretterbau blieb nur ein Häufchen Asche übrig. Vor dem Nichts stehend sagte ein Junge: „Net schlomm, gabores – neu!”
Nun musste wieder von vorne angefangen werden. Mit 500 Reichsmark von der Feuerversicherung war ein Anfang geschaffen und nun sollte ein Bau mit festem Fundament und ausgemauerten Fachwerk entstehen.
Im Frühjahr 1937 war das zweite Schützenhaus, größer und schöner, fertig.
In Wilhelm Hottgenroth, Hähnen, fand Herr Lehrer Bork einen Mann, der ihm manches Ernste und Heitere aus vergangener Zeit berichten konnte; von einer Wirtschaft in Hähnen, von einer Hillich (Polterabend) mit einer hiesigen Bauerntochter und einem geistig etwas benachteiligten Bauernsohn aus dem Flammersfelder. So enstand das Heimatstück „Hillich on de Nererhondschaft oder Flömmerschfeller Wönd„.
Am 19.02.1934 wurde es im Saale Salterberg uraufgeführt.
Während der Schießbetrieb im Engeschen seinen gewohnten Ablauf nahm, war auch die Spielgruppe nicht müßig. Ende 1936 wurde mit den Proben zu „Wilhelm Tell” von Friedrich Schiller begonnen. Das 3 Stunden dauernde Schauspiel wurde – außer der Mauerszene – in seiner ganzen Länge am 14.02.1937 im Saale Salterberg aufgeführt.
Es kam das Jahr 1939 und damit der 2. Weltkrieg. Auch die meisten der Maulsbacher Schützen zogen hinaus, um das Vaterland zu verteidigen. Sie ahnten nicht, dass dieser Krieg zu einem jahrelangen mörderischen Völkerringen werden sollte.
Und da musste man nach Kriegsende auch in Maulsbach eine traurige Bilanz ziehen: 22 Männern, Jungen und Freunden war es nicht vergönnt, ihre geliebte Westerwälder Heimat wiederzusehen. Sie starben für uns den Heldentod.
Der Schießbetrieb ruhte während des Krieges. Um die Frauen und Alten in der Landwirtschaft zu entlasten, wurde auf Initiative von Herrn Lehrer Bork ein Erntekindergarten geschaffen, der von April bis Oktober im Schützenhaus eingerichtet wurde.
Als am 25.03.1945 die Schule in Maulsbach dem alliierten Atteleriebeschuss zum Opfer fiel, wurde ab Juli 1945 unser Schützenhaus zum Schulsaal.
Mit dem verlorenen Krieg wurde durch die französische Besatzungsmacht der Schießbetrieb verboten. Herr Lehrer Bork verhandelte mit den französischen Behörden mit dem Erfolg, dass er als Jugendpfleger bestellt wurde. Damit traf sich die Niederhondschafter Jugend wieder allwöchentlich bei Spiel und Tanz im Engeschen. Im Frühjahr 1946 konnte auf einer inzwischen gebauten Freilichtbühne im Engeschen an zwei Sonntagnachmittagen das Volksstück „Hillich on de Nererhondschaft” aufgeführt werden.
Der Reinerlös war für den Schulhausneubau bestimmt. Im Jahre 1951 wurde das Schießen mit Luftbüchsen freigegeben und so trafen sich am 03.06.1951 im Vereinslokal Salterberg in Fiersbach ehemalige Mitglieder und Interessenten, um den Verein neu erstehen zu lassen.
Als neuer Vorstand wurde gewählt:
- 1. Vorsitzender Heinrich Bork
- 2. Vorsitzender und Schießleiter Adolf Krämer
- Kassierer Willi Kohl
- Schriftführer Otto Krämer
Das Winterfest mit humoristischen Einlagen der Spielgruppe wurde auf dem 12.01.1951 festgelegt und das erste Schützenfest nach dem Krieg sollte am 18.05.1952 gefeiert werden.
Mit dem 31.03.1952 schied Herr Lehrer Bork aus dem Schuldienst aus und bei der Verabschiedung Anfang April im überfüllten Saale Salterberg, wurde noch einmal sein Volksstück „Hillich on de Nererhondschaft” als Hörspiel übertragen.
Er wechselte dann schnell in seine Heimat Lützellinden, blieb aber noch bis 1959 1. Vorsitzender. Bei Generalversammlungen und Schützenfesten war er immer dabei, die Vereinsarbeit überließ er dem 2. Vorsitzenden und dem Schützenmeister Adolf Krämer, der ab 09.09.1959 den 1. Vorsitz übernahm.
Am 17./18.05.1953 wurde das 20jährige Stiftungsfest als Dorf- und Heimatfest gefeiert und zum ersten Male ein Schützenkönig und auch die Schützenkönigin ausgeschossen. Zu diesem Jubiläumsfest wurden für alle Schützen grüne Hemden als einheitliche Kleidung befohlen.
Das Fest wurde am Sonntagmorgen mit dem Gedenkgottesdienst für die Gefallenen und Vermissten eröffnet und dann ging es gemeinsam zum Saale Salterberg zum traditionellen Erbseneintopf-Essen.
Als auserwählte Vereine waren geladen: Schützenverein Altenkirchen, die gemischten Chöre Mehren und Kircheib und der MGV „Sängerlust„ Forstmehren.
Seit 1954 wird nur eine Majestät durch schießen ermittelt. Dieser bestimmt dann seinen Partner.
Das Hervorragende im Jahr 1955 war die Uniformierung der Schützen. Das Schützenfest war am 15./16. Mai. An auswärtigen Schützenvereinen kamen ausser Altenkirchen nun die Vereine Döttesfeld, Hamm und Hachenburg hinzu. Wenn bisher der König durch Schießen auf die Scheibe ermittelt wurde, traf man sich fortan am Schützenfest-Montag morgens um 08:00 Uhr zum Schuss auf den hölzernen Vogel zum Kampf um die Königswürde.
Jedes Jahr wurde auch ein Preisschießen veranstaltet. Hier sei den vielen Freunden und Gönnern des Vereins gedankt, die in jedem Jahr wertvolle Preise stifteten und so den Verein finanziell unterstützten und damit den Kauf von Gewehren und sonstigen Verbesserungen am Schießstand und Schützenhaus ermöglichten.
Der Verein gehört seit dem Bestehen dem Schützenkreis Altenkirchen an. Ende der 50er Jahre wurden erstmals Meisterschaften ausgetragen. Bis dahin hatte man sich nur zu freundschaftlichen Wettbewerben getroffen. Jetzt traf man sich in Gruppen von 4 – 5 Mannschaften, um in Hin- und Rückkämpfen die Besten zu ermitteln.
Die Sieger kämpften dann um die Kreis- und Bezirksmeistertitel. Die ersten Rundenwettkämpfe wurden in einem Saal in Obernau durchgeführt.
Das 25jährige Stiftungsfest fand vom 24. – 26. Mai 1958 in einem großen Festzelt statt und wurde mit dem großen Zapfenstreich eröffnet.
Bis 1960 wurden die Schützenfeste dann weiter im Saale Salterberg gefeiert. 1961 wurde der Saal Salterberg in ein Flüchtlingslager umgebaut. So musste wieder mit der
Waldinteressentenschaft verhandelt werden, die uns dann das Gelände unterhalb vom Schießstand als Festplatz unentgeltlich zur Verfügung stellte. Es musste wieder gerodet und planiert und befestigt werden. So entstand ein Platz mit Stellfläche für ein großes Festzelt, Verkaufsbuden und Imbissstand.
Die Spielgruppe wurde lt. General-versammlung vom 30.01.1954 ein eigener und fester Bestandteil des Vereins. Sie war für das alljährlich stattfindende Winterfest verantwortlich, ausserdem wurde für jedes Jahr ein abendfüllendes Theaterstück vorgesehen.
Als Bauerntheater des Schützenvereins wurden nur Bauernstücke in hiesiger Mundart gespielt. Bedingt durch die Unrentabilität der kleinen bäuerlichen Betriebe und das Wirtschaftswunder zog es auch die Niederhondschafter Männer in die Industriebetriebe bis nach Köln. So war – bedingt durch den Schichtbetrieb – ein regelmäßiges Proben nicht mehr möglich und die Spielgruppe musste zum Leidwesen aller ihre Existenz Anfang der 60er Jahre aufgeben.
Ebenfalls wurde bei der Generalversammlung 1954 die Beschaffung einer Fahne als äußeres Sichtmal des Vereins beschlossen und bei der Bonner Fahnenfabrik eine handgestickte Fahne in Auftrag gegeben. Beim Schützenfest am 16./17.05.1954 wurde die neue Fahne durch Schützenmeister Becker, Altenkirchen, geweiht.
Der KK-Stand wurde erneuert, mit neuzeitlichen Einsteckeinrichtungen versehen und 1962 wurde ein neuer Luftgewehrstand mit 5 Bahnen an das Schützenhaus angebaut. Damit konnten auch in Maulsbach die Meisterschaften auf vereinseigenem Stand ausgetragen werden.
Für das 30jährige Stiftungsfest im Mai 1963 wurde als Attraktion für die hiesige Gegend die Kapelle „Egerländer“ unter der Leitung von Rudi Kugler verpflichtet. Sie spielte die Schützenfeste bis 1968. Musikalisch hervorzuheben sei noch das Konzert am Festmontag, dem 12. Mai, mit dem 60-Mann-starken 5. Stabs´-musikzug der Bundeswehr Koblenz unter Leitung von Herr Major Schlüter.
Ab 1964 konnten auch Jugendliche unter 18 Jahren Mitglied des Schützenvereins werden und ab 1965 wird alljährlich ein Kronprinz ausgeschossen.
Dieser steht dem König als Ordonanz zur Verfügung. Außerdem ist in diesem Jahr noch der Bau einer eigenen Wasserleitung und Toilettenanlage rechts neben dem Schützenhaus zu erwähnen.
1968 wurde die KK-Anlage modernisiert, auf 4 Stände erweitert und mit einer Scheibenzuganlage versehen. An den Rundenwettkämpfen beteiligten sich 5 LG- und 1 KK-Mannschaft. Dabei erreichte die 4. Mannschaft den Gruppensieg und gewann den Kreispokal.
Jürgen Seifen wurde Kreis- und Bezirksmeister der Jugendklasse und wurde bei den Landesmeisterschaften in Bonn von 85 Teilnehmern 23.
1970 starb Ehrenvorsitzender und Ehrenschützmeister Heinrich Bork im Alter von 83 Jahren in seinem Heimatort Lützellinden. Der Vater des Vereins war tot. Unter großer Beteiligung gaben ihm seine Schützen das letzte Geleit.
Durch die rege Beteiligung der Nachbarvereine an den Rundenwettkämpfen und Meisterschaften wurde unser LG-Stand zu klein. Deshalb errichtete man im Jahre 1972 rechts neben dem Schützenhaus eine neue LG-Halle mir 10 Ständen. Der Verein wurde in diesem Jahr ins Vereinsregister eingetragen.
Die Anregung von Mitglied Otto Krämer, regelmäßig einen „Alten-Herren-Club“ einzurichten, fand großes Interesse. Mitglieder über 50 Jahre treffen sich seitdem in 14tägigem Abstand freitagsabends im Schützenhaus zum Skatspielen und gemütlichen Beisammensein.
Am 27.01.1973, 8 Tage nach der Generalversammlung, lud der Schützenmeister und 1. Vorsitzende Adolf Krämer zu einer erweiterten Vorstandssitzung ein. Zum Erstaunen aller stellte er wegen Krankheit seine Ämter zur Verfügung. Bei der folgenden Wahl wurde Helmut Klein, der bisherige 2. Vorsitzende, zum neuen Oberhaupt gewählt.
Schon am 08. April musste den Mitgliedern die traurige Nachricht mitgeteilt werden, dass unser Schützenmeister Adolf Krämer – Träger des Silbernen Verdienstordens des Deutschen Schützenbundes – nach kurzer schwerer Krankheit verstorben sei.
Nach seinem Wahlspruch: „Es ist ein wunderbares Wandern, wenn einer ist Kamerad des anderen“ wollen wir weiterarbeiten.
Schießsportliches für das Jahr 1973 ist zu berichten, dass der Verein mit 5 LG- und 2 KK-Mannschaften an den Rundenwettkämpfen teilgenommen hat. Dabei wurden beide KK-Mannschaften in der Kreisklasse A und B Gruppensieger und erreichten einen Kreispokal. Bei den Kreismeisterschaften nahmen 4 LG- und 2 KK-Mannschaften teil. In der Einzelwertung LG wurde Wilfried Höller Kreismeister, beim Olympisch Match wurde Jürgen Seifen in der Juniorenklasse Kreismeister und Bezirksmeister. Auch in den folgenden Jahren waren unsere Mannschaften und Einzelschützen sehr erfolgreich.
Eine Verbindung besonderer Art ist die Freundschaft zu einem Musikverein in Aarschot/Belgien. Die Kinderlandverschickung eines 14jährigen belgischen Jungen namens Josef Beets in den Westerwald im Jahre 1942 ist ihr Ursprung gewesen. Bedingt durch die Kriegs- und Nachkriegswirren vergaß der Junge den Namen des Ortes und der Gastfamilie; durch Zufall konnte 1971 der Kontakt wieder hergestellt und die Freundschaft vertieft werden. Herr Beets, als Präsident des Musikvereins, bot sich an, unser Schützenfest 1973 mit der Musikkapelle, der Kindertanzgruppe und dem Tambourcorps verschönern zu helfen. Es folgte im selben Jahr ein Gegenbesuch mit dem Jugendblasorchester Mehrbachtal in Aarschot. Diese Besuche und Gegenbesuche wurden seitdem jedes Jahr wiederholt. Die Verbundenheit in Aarschot hat sich so vertieft, dass seit dem Schützenfest 1980 sonntagsmorgens im Festzelt ein ökumenischer Gottesdienst mit den Pfarrern aus Mehren und Aarschot gehalten wird.
1976 – Josef Klein wurde zum Jugendleiter gewählt. Er hat es verstanden, die Jugend für den Schießsport zu begeistern. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass 1977 bei den Kreismeisterschaften im LG eine Schüler-, zwei Jugend- und eine Junioren-Mannschaft teilnehmen konnten. Bei den Rundenwettkämpfen beteiligten sich in LG 6 Mannschaften und im KK 2 Mannschaften. Die Jugendmannschaft errang bei den Rundenwettkämpfen von 7 Kämpfen 5 Siege.
1978 wurden die KK-Schießblenden in einer Stahlkonstruktion neu erstellt. Der Schützenhausvorplatz wurde mit Verbundpflastersteinen befestigt. Alle Arbeiten wurden in Eigenleistung von Mitgliedern unentgeltlich geleistet.
1979 – Die Jugend baute einen Trimmpfad, der mit finanzieller Unterstützung des Vereins fertiggestellt werden konnte. Der alte Treppenaufgang zum Schützenhaus wurde neu hergerichtet und in den Trimmpfad einbezogen. Ausserdem mussten in diesem Jahr zwei KK-Anlagen erneuert werden, Lieferant Fa. Spieht.
Durch die Einführung der Staffeltage erwies sich unser KK-Stand als zu klein. Mit Erweiterung von 2 Ständen wurden unsere Schießanlagen wieder den Anforderungen gerecht.
Ausserdem stellten in diesem Jahr die Maulsbacher Schützen in Josef Klein einen Rheinland-Pfalz-Meister.
Inzwischen hatte sich die Zahl der aktiven Schützen in allen Vereinen bedeutend erhöht und durch Neuordnung des Schießbetriebes mit Einführung der Staffeltage, bei denen mehrere Mannschaften gleichzeitig schießen mussten, wurden für den SV Maulsbach die gesamten Räumlichkeiten als zu beengt befunden.
Oberschießwart und 2. Vorsitzender Günter Molly wurde daraufhin bei der Vorstandssitzung am 21.01.1981 beauftragt, mit dem Architekten Erich Müller zwecks eines Anbaues links an das Schützenhaus zu verhandeln und eine Zeichnung anfertigen zu lassen. Es wurde ein Anbau in der Größe von 4 x 8 m genehmigt, enthalten einen Wirtschaft- und einen Aufenthaltsraum.
Durch die steigenden Mitgliederzahlen und verstärktes Interesse der Bevölkerung an eigenen und vereinseigenen Veranstaltungen war eine Vergrößerung der Aufenthaltsräume erforderlich. Die bisherigen Räume wurden von Grund auf neu renoviert, die Aussenwände isoliert, der Boden mit Fliesen neu erstellt und die Decken mit Holzvertäfelung verkleidet. Links neben dem KK-Stand, in Fortführung an den Neubau, wurden noch 3 LG-Stände installiert. Die KK-Stände können auch als LG-Stände benutzt werden, so dass der Schießbetrieb auf 6 KK-Ständen, 7 LG-Dreistellungskampf- und 10 Luftgewehrständen durchgeführt werden kann.
Der Wasservorrat der vereinseigenen Leitung reichte in Trockenzeiten nicht aus. Also wurde von der Wasserinteressentenschaft in Maulsbach ein Anschluss an ihr Netz genehmigt. Man baute eine eigene Leitung zum Schützenhaus und Festplatz. Ausserdem wurde ein Telefonanschluss und die Stromversorgung zum Festplatz verlegt.
Von den 60 Gründern des Vereins waren am 01. Mai 1983 noch 8 Ehrenmitglieder unter uns.
Ende 1982 war der Umbau und die Renovierung des Schützenhauses und der Schießanlage beendet.
So gilt der Dank der Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen und dem Rheinischen Schützenbund für die beträchtlichen Zuschüsse in diesen Jahren; er gilt den Gemeinden Hirz-Maulsbach, Fiersbach und Mehren, die dem Verein alljährlich einen ansehnlichen Betrag zur Verfügung stellen. Allen Spendern sei herzlich gedankt! Aber nicht zu vergessen sind die Mitglieder des Vereins, die mit freiwilligen, unentgeltlichen Arbeitsstunden einen beträchtlichen Anteil an dem Gelingen der Baumaßnahmen hatten.
Am 15. Januar 1983 wurde, zusammen mit den Helfern sowie den Bürgermeistern und Gemeinderäten von Maulsbach, Mehren, Fiersbach und dem Vorstand der Waldinteressenten in einer kleinen Feierstunde, auf die Erweiterung des Schützenhauses angestoßen.
Die gesamten Kosten der Erweiterung ließen sich letztendlich auf ca. 97.000,- DM beziffern. Allen Helfern wurde für die geleistete Arbeit einen Orden für besondere Verdienste verliehen. Parallel zu der Erweiterung des Schützenhauses liefen bereits seit Juni `82 die Planungen für das Jubiläumsfest „50 Jahre Schützenverein Maulsbach“.
Um dem Jubiläum entsprechend Rechnung zu tragen, einigte man sich auf ein sehr umfangreiches und mit vielen Höhepunkten versehenes Festprogramm. Unter anderem wurde die Musikkapelle Buchenberg (Allgäu) für die Jubiläumsfeier verpflichtet, die neben 40 Musikern noch eine Trachtengruppe sowie Alphornbläser mitbrachten.
Damit sollte dem Fest ein wesentlicher Akzent gegeben werden.
Zudem bildete sich 1982 eine neue Fahnenträgergruppe aus den Schützen Günter Molly, Fiersbach, Alfred Seifen, Niedermaulsbach sowie Ulrich Kählitz, Maulsbach, die im Jubiläumsjahr `83 erstmals in Aktion trat.
Vom 23. – 25.April 1983 fand schließlich das Schützenfest im Jubiläumsjahr statt.
Das Fest wurde Samstags gegen 15:00 Uhr begonnen. Der Verein besuchte mit der Musikkappelle Buchenberg die Gründungsmitglieder in den einzelnen Gemeinden, um ihnen neben einem Ständchen, eine Ehrung zu überbringen.
Gegen 16:30 Uhr wurde dann offiziell mit einem Empfang im Schützenhaus der Anbau des Schützenhauses eingeweiht. Zu diesem Anlass wurden neben den Vertretern der Kommunen und befreundeten Vereinen, zahlreiche Ehrengäste eingeladen.
Emil Krämer überreichte dem 1. Vorsitzenden Helmut Klein während der Feier die bis 1983 fortgeschriebene Chronik des Schützenvereins.
Gegen 20 Uhr wurde der Festabend mit einer Festansprache des Schirmherrn Herrn Verbandsbürgermeister Karl-Heinz Klöckner und des 1. Vorsitzenden Helmut Klein eröffnet. Im Anschluss wartete die Musikkapelle Buchenberg mit Tanz und Musik auf. Mit dabei die Trachtengruppe „D`Vorälpler“, die dem zahlreich erschienenen Publikum einen original bayrischen Tanz vorführten. Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Holzhackerbuaben.
Der Festsonntag begann bereits um 8 Uhr mit dem Weckruf der Buchenberger Alphornbläser. Im Anschluss begann der bereits zur Tradition gewordene ökumenische Gottesdienst im Festzelt unter der gemeinsamen Leitung von Pfarrer Dr. Klaus Otte, Mehren und Pfarrer Heinrich Jakobs aus Belgien.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen traf man sich in Fiersbach zum großen Festzug.
Neben den zahlreich erschienen Gastvereinen sowie der Musikkappelle Buchenberg und dem Jugendblasorchester Mehrbachtal, wirkte auch der befreundete belgische Musikverein „Kunst en Vermaak“ aus Aarschot am Festzug mit.
Im Festzelt erfolgte dann ein großes Gemeinschaftskonzert der 3 Kappellen, wobei ca. 150 Musikanten zum Einsatz gekommen sind.
Höhepunkt des Nachmittages bildete der Auftritt der Tanzgruppe des belgischen Musikvereins „Kunst en Vermaak“ mit ihren Majoretten. Diese konnten bei den Weltmeisterschaften 1982 in Tokio den 6. Platz belegen.
Den Abend veranstaltete die Kappelle Buchenberg einen großen „Bayrischen Abend“ mit Haxe, Humpen und Leberkäs.
Montags wurde traditionsgemäß der neue Schützenkönig unter den Anwärtern ausgeschossen. Mit dem 842. Schuss wurde Kurt Krämer I. der neue Schützenkönig im Jubiläumsjahr.
Über die Festtage wurden Lose für die Jubiläumstombola verkauft. Die Auslosung fand am Montagabend statt. Neben den über 100 Sachpreisen wurde eine 4-tägige Reise nach Paris sowie als Hauptpreis eine 14-tägige Flugreise nach Mallorca verlost.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens fand ein Medaillienschießen im Rahmen einer Schießsportwoche statt.
1984 wurde bei der Jahreshauptversammlung lebhaft über eine ca. 50%ige Beitragserhöhung diskutiert. Hintergrund war, dass der Sportbund weitere Zuschüsse nur unter der Voraussetzung eines erhöhten Mitgliedsbeitrages gewähren würde.
Nach einer lebhaften Diskussion wurde schließlich die Beitragserhöhung von den anwesenden Mitgliedern beschlossen.
Jedoch kam es durch eine Unterschriftensammlung am 16.03.1984 zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, in der über die beschlossene Beitragserhöhung nochmals diskutiert wurde. Teils nach zähen Diskussionen und auch Rücktrittsdrohungen einzelner Vorstandsmitglieder, wurde die Beitragserhöhung nach einer neuen Abstimmung wieder zurückgenommen.
Aufgrund der unterschiedlichen Positionen zum Thema Beitragserhöhung gestaltete sich die weitere Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes als sehr schwierig.
Auf dem Schützenfest im Mai trat als besonderes Highlight der bekannte Jodler Franzl Lang auf.
Am 3. Juni des Jahres nahmen die Schützen des SV Maulsbach uniformiert an der „Westerwaldschau“ (Gewerbeshow) in Altenkirchen teil.
Bei der Jahreshauptversammlung des Folgejahres `85 wurde ein Antrag auf die bereits `84 gescheiterte Beitragserhöhung gestellt, die wieder eine lebhafte Diskussion unter den Schützen und auch innerhalb des Vorstandes auslöste. Schließlich blieb diese Diskussion nicht ohne personelle Folgen seitens des Vorstandes. Die teils schon `84 gemachten Rücktrittsdrohungen wurden damit umgesetzt.
Letztendlich wurde die Beitragserhöhung nach zwei Wahlgängen wieder abgelehnt.
Für das Schützenfest des Jahres `85 wurden die Volksmusikantenstars Marianne und Michael verpflichtet.
Im Juli 1985 gab der 1. Vorsitzende Helmut Klein seinen Rücktritt zum 30.09. desselben Jahres aus gesundheitlichen Gründen bekannt.
Der 2. Vorsitzende Günter Molly führte die Geschäfte kommissarisch bis zur Neuwahl des 1. Vorsitzenden `86 weiter.
Im Januar ´86 wurde Kurt Krämer vom Vorstand zum neuen 1. Vorsitzenden und Schützenmeister des Schützenvereins Maulsbach gewählt.
1987 führte ein mehrtätiger Vereinsausflug der Maulsbacher Schützen in die Heimat der Buchenberger Musikanten. Im Herbst desselben Jahres verstarb der ehemalige 1. Vorsitzende Helmut Klein.
Seit 1981 schießt die Schützenjugend neben einem Kronprinzen noch einen Schülerprinzen aus.
Aufgrund der immer stärker werdenden Jugend, wurden in den Jahren `81 und `82 insgesamt sieben neue Übungsleiter ausgebildet. Dadurch konnte neben dem Schießtraining ergänzend Konditionstraining, Fußball, Gymnastik und Tischtennis angeboten werden. Aus dem Fußball entwickelte sich eine eigenständige Fußballhobbymannschaft heraus, die den SV Maulsbach bei den verschiedensten Hobbyturnieren vertritt.
Aus dem Gymnastikangebot bildete sich eine Damen-Gymnastikgruppe, die über 10 Jahre lang bestand.
Die hervorragende Jugendarbeit führte in den Folgejahren dazu, dass ständig über 40 Jugendliche erfolgreich im Schießsport aktiv waren.
Im September 1983 wurde zudem erstmalig ein Familientag vom Verein veranstaltet, um die Eltern der Jugend in die Jugendarbeit zu integrieren. Die Veranstaltung wurde sehr gut von allen Beteiligten angenommen.
Schießsportlich wirkten sich das breite Sportangebot und das intensive Training sehr positiv auf die Ergebnisse aus. So kam es, dass sich 1985 die Jungschützin Stephanie Müller erstmals für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnte. In den nachfolgenden Jahren erkämpfte sie sich mehrere Landesmeistertitel sowie eine mehrmalige erfolgreiche Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften.
Der Schützenverein zeigte sich sehr innovativ und fortgeschritten im Bereich der Jugendarbeit.
1984 wurden eine Jugendleitung sowie die Jugendordnung eingeführt. Daraus ergab sich eine sehr erfolgreiche und engagierte Jugendarbeit. Dies führte dazu, dass der Verein über viele Jahre hinweg Kreis – und Bezirks-jugendsprecher stellte.
In dieser Zeit ist die Zahl der erfolgreichen Sportschützinnen erheblich angestiegen. So konnten sich die Damen des Vereins 1986 den Pokal beim Gebietspokalschießen vom Gebiet Süd des Rheinischen Schützenbundes nach Maulsbach holen.
Als erster Schütze des SV Maulsbach konnte Ewald Pfau im Herbst `85 die Würde des Bezirkschützenkönigs erringen. Dies ermöglichte ihm im Folgejahr die Teilnahme am Landeskönigsschießen in Langenfeld, wo er sich den Titel des Vizelandeskönigs sicherte.
Im Jahre `86 wurden für die folgenden 21 Jahre Edda und Günter Klein die Festwirte für das alljährliche Schützenfest in Maulsbach.
Für die nächsten 8 Jahre wurde die Tanzkapelle Los Filepos die Hauskapelle auf dem Maulsbacher Schützenfest.
Durch ihren musikalischen Einsatz konnte die Zahl der Festbesucher in den Folgejahren erheblich gesteigert werden. Im Jahre 1990 wurde das Schützenfest auf 4 Tage ausgedehnt. Freitags führte der Schützenverein für die Jugend einen Discoabend ein. 15 Jahre lang wurde der Abend vom Sound-Service Friedenthal mit großem Erfolg musikalisch gestaltet.
Die Kette, die der amtierende „Schützenmeister“ als äußeres Zeichen trägt, war inzwischen sehr abgenutzt. Aus diesem Grund schafft der Verein im Jahre 1987 eine neue Kette an.
Im August und Oktober 1986 wurde in zwei Hauptversammlungen die Vorbereitung für die bis dahin größte Baumaßnahme des Schützenvereins Maulsbach getroffen.
In der Vollversammlung am 05. Oktober `86 sprechen sich alle Mitglieder für eine Beitragserhöhung aus. Nur unter dieser Voraussetzung gewährt der Landessportbund die erforderlichen Zuschüsse.
Nach der weiteren Planungsphase 1987 beginnen am 19.05.1988 die Erdarbeiten für den neuen Luftgewehrstand mit neuer Toilettenanlage, komplett neuer Heizungsanlage sowie einem neuen Parkplatz vor dem Schützenhaus. Auf den Abmessungen von 12 x 14 m wurden insgesamt 10 Luftgewehrstände mit elektrischen Scheibenzuganlagen installiert. Zudem wurden noch 10 Schießpritschen für die Disziplin Luftgewehr 3-Stellung angeschafft. Neben dem Schießsport kann die Halle für verschiedene Vereinsveranstaltungen genutzt werden.
Am 29. Juni `88 wurde bereits Richtfest gefeiert und bereits am 18.03. des Folgejahres die Halle offiziell eingeweiht. Einen Tag später fand ein Tag der offenen Tür, für alle Mitglieder, Bürger und befreundete Vereine statt.
Die Summe der Baukosten belief sich insgesamt auf 254.000,- DM. Ein erster großer Teil der Baukosten konnte durch Zuschüsse des Landessportbundes, des Kreises, der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden Hirz-Maulsbach, Fiersbach und Mehren abgedeckt werden.
Der zweite große Teil, wurde durch die Vereinsmitglieder mit über 6.000 eigens erbrachten Arbeitsstunden gestemmt. Der Rest wurde durch Eigenmittel und einem Darlehen finanziert. Erstmalig wurde ein Preisschießen für befreundete Vereine und Clubs, die nicht dem Schießsport nachgehen, durchgeführt. Später wurde daraus das mittlerweile traditionelle Hobbyschießen des Vereins. Um das Darlehen schneller tilgen zu können, ließ man die Tradition des Theaterspielens wiederaufleben.
In den Jahren 1990, `92 und `94 wurden je 12 Aufführungen teils im Schützenhaus, teils auf der Freilichtbühne im Mehren gespielt.
Es wurden die Theaterstücke „Die Hillich“, „Krach im Doppelhaus“ und „Im Doppelhaus geht`s wieder rund“ aufgeführt. Jede Veranstaltung war bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Am 16.09.1989 sind der 1. Vorsitzende Kurt Krämer und der 2. Vorsitzende Günter Molly zum 50- jährigen Priesterjubiläum vom befreundeten Pfarrer Heinrich Jacobs nach Belgien eingeladen worden. Im Auftrag des Vereins wurden die herzlichsten Glückwünsche sowie ein Geschenk überbracht. Auf dem Schützenfest 1991 wird Pfarrer Heinrich Jacobs vom Verbandsbürgermeister Karl-Heinz Klöckner ausgezeichnet. Heinrich Jacobs wurde für seine Verdienste für den Schützenverein Maulsbach und für die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Belgien geehrt. So hat er seit Jahren den ökumenischen Gottesdienst am Schützenfestsonntag mitgestaltet und über Jahre eine große Fotosammlung über Aktivitäten des Schützenvereins Maulsbach erstellt.
Im Jahre `92 erkrankte der Pfarrer Heinrich Jacobs schwer. Nach langjähriger schwerer Krankheit verstarb er und wurde am 3. Februar 1996 beigesetzt. Unser Verein nahm mit einer Abordnung an der Beerdigung des langjährigen Freundes teil.
Die neuen Schießanlagen, kombiniert mit dem professionellen Training, führten bei einigen unserer Schützen zu absoluten schieß-sportlichen Spitzenleistungen.
So kam es, dass die Schützen Stephanie Müller und Torsten Kretzer 1990 in den Landeskader des Rheinisches Schützenbundes aufgenommen wurden.
Bei der Juniorenverbandsrunde gegen die Landesverbände Pfalz und Hessen, nahm Torsten Kretzer ebenfalls erfolgreich teil. Zudem startete er im Herbst 1990 beim Ländervergleichkampf in Charleville Mezieres, Frankreich, bei dem er sehr gute Ergebnisse erzielte.
Bei weiteren Wettkämpfen erreichte er 4 Landesmeistertitel mit Landesrekord.
Darüber hinaus wurde er noch Rheinland-Pfalz-Meister im Luftgewehrschießen. In den Folgejahren konnte er die Titel noch mehrmals verteidigen.
Des Weiteren konnten sich die Schützen Stephanie Müller, Kerstin Seifen und Detlef Streginski in den Folgejahren einige Landesmeistertitel und mehrfach die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften sichern.
Darüber hinaus wurde die Juniorenmannschaft in der Disziplin Luftgewehr Gebietspokalsieger vom Gebiet Süd des Rheinischen Schützenbundes.
Bei den Rundenwettkämpfen `90/`91 starten für den Schützenverein Maulsbach insgesamt 21 Mannschaften. Diese unterteilten sich in 7 Mannschaften Luftgewehr, 1 Mannschaft Jugendfreundschaftsrunde, 2 Mannschaften Damenfreundschaftsrunde, 2 Mannschaften Seniorenfreundschaftsrunde, 3 Mannschaften Luftgewehr 3-Stellung und 6 Mannschaften Kleinkaliber.
Seit 1990 wurde der Jugend, vertreten durch den Jugendausschuss, durch eine Satzungsänderung ein Stimmrecht auf den Mitgliederversammlungen eingeräumt.
Die starke Beteiligung von jugendlichen Schützen bei Festumzügen bewegte den Verein dazu, für die Schüler und Jugendlichen im Jahre 1992 einheitliche Schützenwesten anzuschaffen.
Die hervorragende Jugendarbeit wurde 1993 mit dem 1. Platz beim Bezirkjugendförderpreis ausgezeichnet. Ottmar Nägelkrämer erhielt als Auszeichnung den großen Pokal für den besten Jugendleiter im Bezirk.
An besonderen Aktivitäten nahm die Jugend an mehreren Umweltwettbewerben teil.
Unter der Leitung von Günter Molly wurden Biotope, ein Waldlehrpfad, eine Bentjeshecke und eine Quelleinfassung angelegt. Weiterhin wurden Nistkästen und Papierkörbe gebaut und Bäume gepflanzt. Alljährlich wurden und werden Flursäuberungen in der Ortsgemeinde Hirz-Maulsbach durchgeführt.
Aufgrund dieser Maßnahmen konnte folgende Umweltpreise gewonnen werden:
- 1990 Wettbewerb der Renag Gasversorgung AG „Sportler starten für die Umwelt“, 1. Preis dotiert mit 5.000 DM
- 1992 Wettbewerb der Landessportjugend Rheinland-Pfalz, 1. Preis dotiert mit 500 DM
- 1996 Wettbewerb der Landessportjugend Rheinland-Pfalz, 2. Preis dotiert mit 2.500 DM
- 1996 Wettbewerb des Kreises Altenkirchen, 1. Platz dotiert mit 800 DM
Am 29. und 30. Juni 1996 fand der Kreisjugendtag in Maulsbach statt. 110 Jugendliche übernachteten auf dem Festplatz des Maulsbacher Schützenvereins.
In Anerkennung der starken Aktivitäten des Schützenvereins entschloss sich die Ortsgemeinde Hirz-Maulsbach 1991 den Parkplatz unterhalb des Schützenvereins sowie die Zufahrt zum Schützenhaus und zum Festplatz auszubauen.
Der langjährige 2. Vorsitzende Günter Molly wird aufgrund seines besonderen Einsatzes für den Verein auf dem Schützenfest 1991 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Seit Anfang der 80er Jahre findet jährlich eine Karnevalsveranstaltung im Schützenhaus statt. Im Jahre 1991 wurden aufgrund des Golfkrieges in Deutschland viele Karnevalsveranstaltungen abgesagt. Auch der SV Maulsbach führte aus diesem Grund keine Veranstaltung durch.
Bei den alljährlichen Karnevalsveranstaltungen wird `93 ein Besucherrekord erzielt. Sowohl die neue Schießhalle als auch der Altbau waren voll besetzt.
Am 17. April 1993 findet der Rheinische Schützentag in Altenkirchen statt. Aufgrund der räumlichen Nähe nahm der Verein mit einer sehr großen Abordnung teil.
Der Verein kann in diesem Jahr auf sein 60- jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass und aufgrund der seit Jahren steigenden Anzahl an Festbesuchern auf den Schützenfesten wurden folgende Maßnahmen und Aktivitäten durchgeführt:
- vom RWE wurden gebrauchte Strassenlampen erworben. Diesen werden in Richtung Maulsbach und Fiersbach in Eigenleistung aufgestellt. Somit kann nachts eine bessere Ausleuchtung der Kreisstrasse in beide Richtungen erzielt werden.
- der Festplatz wurde erweitert und ausgebaut.
- für den Hofstaat wurde in Eigenleistung eine neue Bühne in Stahlkonstruktion und Holzverkleidung gebaut und im Festzelt aufgestellt.
- das Festzelt wurde durch einen Anbau erweitert und die Raumaufteilung optimiert,
somit finden mehr Gäste im Festzelt Platz. - aus Anlass des 60- jährigen Bestehens wurde eine neue Königskette angeschafft.
Auf dem Schützenfest 1993 wurde die höchste Besucherzahl in der Vereinsgeschichte erreicht.
Am Schützenfestsonntag wurde vor dem Schützenhaus ein neues Vereinsbild mit den Mitgliedern aufgenommen. Über 160 uniformierte Schützen kamen zu diesem Fototermin.
Am Sonntagabend des Schützenfestes zeigten 12 Schützenbrüder, dass sie auch Tanzen konnten. In 6 Wochen Intensivtraining wurde unter Anleitung von Angelika Nell vom Tanzchorp Blau-Weiß-Windhagen zusammen mit dessen Tänzerinen ein Gardetanz einstudiert und am Abend des Sonntages aufgeführt.
Am Schützenfestmontag wurde zu Ehren des ersten Maulsbacher Schützenkönigs Willi Klein aus Fiersbach eine Rotbuche am Parkplatz an der Kreisstrasse gepflanzt.
Der technische Fortschritt blieb auch in Maulsbach nicht stehen. Im Herbst 1993 schafft der Schützenverein seinen ersten PC an.
Im September`93 machten über 40 Schützenbrüder und Schützenschwestern einen 3-tägigen Ausflug nach Prag.
1994 entschloss sich der Verein, sich auch auf sozialem Feld zu betätigen. Der Verein übernahm eine Patenschaft für ein Kind aus der 3. Welt. Das Patenkind wurde jährlich mit 680,00 DM unterstützt. Inzwischen fördern die Maulsbacher Schützen das 4. Patenkind in Folge.
Mitte der 90er Jahre kann der Schützenverein neue erfolgreiche Jungschützen heranziehen. So blieben die Erfolge nicht aus. Bei den Jungschützen konnten Andrea und Kerstin Nägelkrämer sowie Melanie Klein mehrfach Landesmeistertitel teilweise mit Landesrekord erringen.
Kerstin Nägelkrämer wurde im Jahre 1997 Bezirksjugendkönigin.
Die Jugendarbeit des Vereins wurde durch den Jugendförderpreis des Rheinischen Schützenbundes mehrfach gewürdigt. Nach zahlreichen vorderen Plätzen konnte 1999 der 1. Platz erreicht werden. Dieser wurde durch die Eintragung in das goldene Buch des rheinischen Schützenbundes gekrönt.
Nach 1999 konnte 2001 und 2006 der 2. Platz belegt werden. An diesem Wettbewerb wird bis heute teilgenommen.
Neben den schießsportlichen Aktivitäten zeigte die Jugend auch im Breitensport ihr Können. Durch ihre herausragenden Leistungen erreichten sie vordere Plätze bei den Breitensportwettbewerben des Rheinischen Schützenbundes.
Mit den Jugendlichen engagierten sich auch die Erwachsenen im Breitensport. Im Jahre 1989 wurde am Feuerwehrautoziehen der Freiwilligen Feuerwehr Mehren teilgenommen. Hierbei konnte sogar der 1. Platz belegt werden. In den Folgejahren nahmen die Schützen mehrmals am Dampfwalzenziehen in Eichen, bei Tauziehwettbewerben in Marenbach und Giershausen sowie beim Strühkopp-Rennen der Landjugend Flammersfeld teil. Bei all diesen Wettbewerben belegten die Maulsbacher Schützen immer vordere Plätze.
Bei den Radwandertagen des Verkehrsvereins Weyerbusch stellte der Schützenverein Maulsbach einige Male die stärkste Teilnehmergruppe. Mit der Gründung der Theater,- Tanz- und Musikgruppe wurde auch den Jüngsten eine Möglichkeit gegeben, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Hiermit wurde eine Basis gefunden die Kinder schon früh an den Verein zu binden.
Seit Mitte der 90er Jahre ist die Tanzgruppe ein wichtiges Standbein der Jugendarbeit des Vereins. Inzwischen stieg die Gruppe auf über 20 Kinder im Alter vom 4 – 12 Jahren an. Das Training wurde und wird maßgeblich von Stephanie Rasbach geleitet. Neben Vereinsauftritten tritt die Tanzgruppe auch bei vielen externen Veranstaltungen auf.
Zeitgleich gründeten einige Damen des Schützenvereins die Tanzgruppe „Perlen der Honschaft“. Die Damen treten seitdem bei den Vereinsveranstaltungen und auch auf Feierlichkeiten von befreundeten Vereinen auf.
Nicht nur im Jugendbereich konnten schießsportliche Erfolge erzielt werden. Die erste Luftgewehrmannschaft des Vereins stieg im Jahre `94 in die Landesoberliga auf.
Stephanie Rasbach schoss in den Jahren `97 und `98 in der Bundesliga der Damen.
`98 qualifizierte sich die Damenmannschaft in der Disziplin Kleinkaliber 3 x 20 Schuss für die Deutschen Meisterschaften in München. 2 Jahre später wurden sie Landesmeister. Neben der Damenklasse waren auch die körperbehinderten Schützen des Vereins erfolgreich.
Mit 6 aktiven Schützen starteten sie bei Landesmeisterschaften, wobei sich der Schützenbruder Frank Schüler erstmals 1997 für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnte.
In den Folgejahren qualifizierten sich auch die Schützen Josef Ewald Klein, Manfred Heuten, Helmut Schmidt und Erwin Wetzig für die Deutschen Meisterschaften.
Als Folge des hervorragenden Abschneidens der Schützen bei Meisterschaften, wurden seit 1992 wieder Baumassnahmen geplant. So werden unter anderem der Ausbau des KK-Standes auf 100 Meter, sowie ein Anbau mit Büro, Waffenkammer und Schulungsraum geplant.
Da jedoch nicht alle Zuschüsse sofort fließen konnten, wird 1998 mit der Teilbaumaßnahme Schulungsraum, Waffenkammer und Büro begonnen und im gleichen Jahr fertig gestellt. Diese Baumassnahme wurde vom Landessportbund, vom Kreis, der Verbandgemeinde und den Gemeinden Hirz-Maulsbach und Fiersbach gefördert.
Ursprünglich sollten die meisten Bauarbeiten an Fremdfirmen vergeben werden. Zum Entsetzen stellte der damalige 1. Vorsitzende Kurt Krämer jedoch fest, dass der Kassierer Winfried Seifen das ersparte Geld für die Baumaßnahme des Vereins veruntreut hatte. Als Folge wurde Winfried Seifen im Mai `98 seines Amtes enthoben.
Insgesamt wurde der Verein mit 54.000 DM geschädigt. Als Folge musste die Baumaßnahme in Eigenleistung durchgeführt werden.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 29. August `98 wurde dem Vorstand neues Vertrauen ausgesprochen. Er wurde ermutigt nach vorne zu blicken.
Mit Winfried Seifen wurde erstmals ein Mitglied des Maulsbacher Schützenvereins durch Beschluss der Jahreshauptversammlung `99 ausgeschlossen.
Für die begangene Unterschlagung wurde er später strafrechtlich verurteilt.
Die Baumassnahmen gehen `99 weiter, mit dem Anschluss an die öffentliche Gasversorgung.
Im Mai 2000 tritt der 1. Vorsitzende Kurt Krämer aus gesundheitlichen Gründen zurück. Im August desselben Jahres wurde Elmar Deneu als dessen Nachfolger gewählt. Aufgrund seiner Verdienste wurde Kurt Krämer zum „Ehrenschützenmeister“ ernannt.
Im Herbst 2000 wurde die Gemeinde Hirz-Maulsbach an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Auch das Schützenhaus musste daran angeschlossen werden. Aufgrund der Entfernung zur Ortschaft wäre mit Baukosten inklusive Anschlusskosten der Verbandsgemeinde in Höhe von 70.000,- DM zu rechnen gewesen. Der Verein fand jedoch Lösungen, die Anschlusskosten erheblich zu reduzieren. So wurde der Zeltplatz von der Gemeinde Hirz-Maulsbach der ausführenden Baufirma Schmidt aus Müschenbach kostenlos zur Materiallagerung überlassen. Dafür stellte die Firma Schmidt 2 Bagger an drei Wochenenden zur Verfügung. Die Kanalrohre mit einer Gesamtlänge von 300 m wurden in Eigenleistung in über 500 Arbeitsstunden verlegt. Es wurden sowohl das Schützenhaus als auch der Zeltplatz ans Kanalnetz angeschlossen.
Zudem zahlten die Ortsgemeinden Fiersbach und Hirz-Maulsbach, die Verbandsgemeinde Altenkirchen und der Kreis erhebliche Zuschüsse. Somit konnte die Kosten auf ein Minimum reduziert werden.
Der Schießbetrieb wurde seit 2001 vom Sportwart Ottmar Nägelkrämer neu organisiert. Die Zahl der aktiven Schützen wurde um ca. 30% gesteigert. Inzwischen nehmen über 18 Mannschaften an den Ligawettkämpfen teil.
Aufgrund der Kanalarbeiten in Kircheib, stand eine große Menge Erdreich zur Verfügung. Das Erdreich konnte gut für den Ausbau des bereits geplanten KK-Standes verwendet werden. Aus diesem Grund wurden die Zuschussanträge gestellt und das Genehmigungsverfahren eingeleitet.
Nach erfolgter Genehmigung wurde im Frühjahr 2001 mit dem Abriss des alten KK-Standes begonnen. Die Baumassnahme endete mit der Abnahme des Schießstandes im Dezember 2002. Während der Baumassnahme wurde der Schießbetrieb auf den KK-Ständen der befreundeten Vereine durchgeführt.
Um die Baukosten auf ein Minimum zu drücken, wurde ein hoher Anteil an Eigenleistung erbracht. Dies hatte eine ungeplante Verlängerung der Bauzeit zur Folge. Die eingebrachten Arbeitsstunden summierten sich über die Bauzeit auf ca. 5.000 Stunden.
Am 15. März 2003 wurde der neue Schießstand offiziell eingeweiht. Der Schießstand verfügt über 6 Schießbahnen die sowohl auf 50 als auch auf 100 m eingestellt werden können. Die Schussaufnahme erfolgt elektronisch, wobei die Ergebnisse direkt auf PC-Bildschirmen ausgegeben und auf einem Server verarbeitet werden. Der Neubau beinhaltet zudem noch ein neues Wettkampfbüro und 4 neue Zimmerstutzenstände. Somit verfügt der Verein über eine der modernsten KK-Anlagen vom Bezirk.
Durch diese neue Anlage war es nun möglich überregionale Meisterschaften durchzuführen. So wurden im Juni 2003, 2005 und 2007 die Landesverbandsmeisterschaften der körperbehinderten und Rollstuhlfahrer in den Disziplinen Zimmerstutzen, Luftgewehr und KK 100 m durchgeführt.
Im Oktober 2005 wurde unsere Schützenkönigin Maike I. Nöttgen Bezirksschützenkönigin. Sarah Lena Schumacher wurde 2006 Kreisjugendkönigin.
Das Thema Breitensport hat nach wie vor einen hohen Stellenwert im Verein. So haben 14 Schützen am Mittelrheinmarathon erfolgreich teilgenommen.
Im August `92 wurde das 10-jährige Jubiläum der Fußballhobbymannschaft gefeiert. Auf dem Festplatz beim Schützenhaus wurde ein Jubiläumsturnier durchgeführt. Im Herbst 2006 wurde dann das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Diesmal wurde ein Jubiläumsturnier auf dem Bolzplatz in Maulsbach durchgeführt.
Im Jahre 2002 hat der Schützenverein seinen Veranstaltungskalender erweitert. Was ursprünglich im November 2002 als Helloweenfeier begann, wird heute als Zeltparty gefeiert.
In der gleichen Zeit erstellte der Verein seine eigene Internetseite. Diese wird seit dem stetig von dem Schützenbruder Gunnar Clemens vorbildlich gepflegt und ausgebaut.
Im Jahre 2007 stellt der langjährige Zeltverleiher, die Familie Klein, zum letzten Mal nach über 40 Jahren, das Zelt auf der Zeltparty auf. Zum Jubiläumsfest 2008 gibt es einen neuen Zeltverleiher.
Nun gilt der Dank all denjenigen, die uns seit Wiedergründung des Vereins im Jahre 1951 so tatkräftig mit Zuschüssen und Spenden unterstützt haben, um das Schützenhaus und die Schießanlagen immer den gegebenen Verhältnissen anpassen zu können. Ohne sie wäre dies alles nicht möglich gewesen.