Maulsbacher Schützen besuchen die Edelsteinstadt Idar-Oberstein!
In den frühen herbstlichen Morgenstunden starten die Maulsbacher Schützen in Richtung Idar-Oberstein, die Schmuck- und Edelsteinstadt in Deutschland. Erster geplanter Halt war an der A 61 an der Moseltalbrücke der Aussichtspunkt Moseltal. Dort angekommen wurde ersteinmal richtig gemütlich unter freiem Himmel gefrühstückt, mit Fleischwurst, Brötchen, heißem Kaffee und „schwarzem“ Zucker. Nach der Stärkung ging es dann weiter nach Idar-Oberstein wo die Schützen eine Führung in der Edelsteinmine im Steinkaulenberg hatten. Die Edelsteinminen des Steinkaulenberges sind die einzigen Edelsteinminen in Europa, die für Besucher zugänglich sind. In dem von Scheinwerfern angestrahlten Besucherstollen sieht man nicht nur Kalkspat , sondern auch die 5 Steinarten Achat – Amethyst – Bergkristall – Rauchquarz & Jaspis können im Muttergestein bewundert werden. Rund 400 m lang ist die Strecke unter Tage. Eine Sachkundige Fremdenführerin begleiten die Gäste – mit Schutzhelm ausgestattet – durch das Stollenlabyrinth. An den einzelnen Stationen wird anschaulich die Entstehung der Edelsteine, die Geschichte der Edelsteingräber und die Weiterverarbeitung der Edelsteine erläutert. Der Besuch in dem – inmitten eines Naturschutzgebietes gelegenen – historischen Bergwerkes war für jeden ein unvergessliches Erlebnis. Ursprünglich suchten die Edelsteingräber über Tage nach den Edelsteinen. Die Abraumfelder nannte man „Kaulen“ daher auch der Name Steinkaulenberg. Erst später wurde auch unter Tage nach Edelsteinen gesucht und es wurden Stollen in die Berge getrieben. Im Jahr 1978 wurden die verschütteten Stollen wieder freugelegt und für den Fremdenverkehr erschlossen. Im Anschluß an die Untertageführung ging es dann an die Historische Weiherschleife. Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen Edelsteinvorkommen in sogenannten Schleifmühlen verarbeitet. Von diesen standen einmal 183 am Idarbach, an der Nahe und an anderen Bachläufen um Idar-Oberstein. Am Idarbach allein waren es 56 Schleifen. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden die Bachschleifen nacheinander stillgelegt. Sie zerfielen und waren schon nach kurzer Zeit aus dem Landschaftsbild verschwunden. Die „Historische Weiherschleife“ – eigentlich Kallwiesweiherschleife – blieb mit Unterbrechungen bis 1945 in Betrieb. Sie drohte dann zu zerfallen, wurde aber 1953/54 restauriert. Nach einer erneuten Renovierung und teilweise Erneuerung in den Jahren 1996/97 ist sie wieder für Besichtigungen geöffnet. Sie ist die letzte mit Wasserrad angetriebene Achatschleifmühle am Idarbach.An großen Sandstein-Schleifrädern demonstrierte uns ein fachkundigen Fremdenführer die Verarbeitungsweisen früherer Jahrhunderte. Einen Großteil ihrer beschwerlichen Arbeit verrichteten die Schleifer bäuchlings auf sogenannten „Schleifenkippstühlen“ liegend. Nach den vielen gesammelten Eindrücken und harten Arbeiten der Edelsteinschürfer und Edelsteinschleifer kehrten die Schützen auf ihrer Heimreise noch in Waldalgesheim in der Straußenwirtschaft Ecke’s ein, wo sie für die heimfahrt stärkten und noch einige schöne Stunden in geselliger Runde verbrachten. Alle Teilnehmer waren sich einig, es war ein schöner und erfahrungsreicher Ausflug.